Das kath. Landvolk Legau sucht jedes Jahr in der Umgebung eine mehr oder auch weniger bekannte Kapelle auf. Dieses Jahr galt der Besuch der Kapelle in Wetzleberg.
Da Reinhold Weiß, der Vorstand vom Heimatdienst Legau einen guten Kontakt zur Oberallgäuer Kreisheimatpflegerin Ingrid Müller pflegt, sagte diese zu, bei dieser Gelegenheit auf die Geschichte dieser Kapelle einzugehen. Deshalb war es naheliegend, auch Mitglieder des Heimatdienstes mit einzuladen. So konnte Reinhold Weiß, Frau Müller und eine ansehnliche Zahl, der Einladung Gefolgte, bei der Kapelle begrüßen. Da Ingrid Müller schon viele Jahre ein Auge auf diese besondere Kapelle hat, konnte sie auch, dokumentiert durch mitgebrachte Fotoaufnahmen, über alles Wissenswerte an das sie bisher gelangen konnte, berichten. Zwar gibt es über die Erbauer und den gegebenen Anlass, zu dieser im Jahr 1772 errichteten Kapelle, beim ehemaligen Geiger-Hof, keine Aufzeichnungen. Jedoch findet sich ein Schriftstück vom Bistum Konstanz das erlaubt, dass in der Kapelle in Wetzleberg Andachten, aber keine Messfeiern abgehalten werden dürfen, da diese der Pfarrkirche vorbehalten bleiben.
Als Frau Müller das erste mal diese Kapelle sah, war sie außen weiß gekalkt. Da sich aber im Lauf der Jahre die Kalkschicht ablöste, kam darunter eine Bemalung zum Vorschein. Die jetzigen Besitzer des Hofes ließen die dazugehörige Kapelle komplett restaurieren wodurch freigelegt, auch außen diese barocke Bemalung wieder voll zur Geltung kam, was laut Frau Müller bei einer Kapelle dieser Größe im Allgäu einmalig sein dürfte.
Wohl einmalig im Oberallgäu ist auch, dass diese Kapelle dem „Gegeißelten Heiland“ geweiht ist, da dies zwar als Wallfahrt sonst nur von der Wieskirche bekannt ist. Schade, dass der Innenraum dieses Kleinods nicht zugänglich war, da die Besitzer in Urlaub waren. Jedoch hatte die Heimatpflegerin auch Bilder vom innen dabei und ein Blick durch eines der Fenster gab auch Figuren und das ein oder andere Detail preis.
Am Ende ihrer, von fundiertem Wissen beindruckenden Schilderungen zu dieser Hofkapelle, sagte Frau Müller, dass sie dies gern gemacht habe, auch über die Grenze ihres Heimatpflegebereichs hinaus zu wirken und lud ihrerseits zu einem Besuch im Altusrieder Heimatmuseum beim Trachtenheim am 5. Oktober 2025 ein.
Reinhold Weiß vom Heimatdienst und Ludwig Paul vom Landvolk bedankten sich jeweils mit einem kleinen Präsent bei Frau Ingrid Müller fürs Kommen und das so Wissenswerte das sie über diese Kapelle weitergegeben hat. Es ist guter Brauch beim Landvolk, dass nach der jährlichen Kapellenbesichtigung in einem nahegelegenen Gasthaus noch zur Nachbesprechung eingekehrt wird und das war diesmal im Bären in Altusried.
-lg
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