Unbezähmbar flott, fast wie ein junges Reh, hüpfte Franz Anton Mayer beim Jahreskonzert der Musikkapelle Maria Steinbach auf die Bühne des Pfarrsaals. Das ungestüme Temperament des 60-jährigen Dirigenten übertrug sich offenbar auch auf die 54 herausragend ausgebildeten Musiker im Alter zwischen 16 und 70 Jahren, die dicht gedrängt auf der Bühne eine perfekte Meisterleistung präsentierten: Mit langanhaltendem Beifall wurde diese, im bis auf den letzten Platz besetzten Saal, vom Publikum stürmisch gefeiert. Der Dirigent überließ nämlich nichts dem Zufall und steuerte sogar das Mischpult selber, während er ruhig und gelassen, aber dennoch höchst konzentriert, den Taktstock schwang.
Kein Wunder, dass jedes einzelne Stück zu einem grandiosen Erlebnis wurde: Etwa, als Solistin Lena Rauh bei James Lasts „Einsamer Hirte“ mit graziledel mitreißenden Tönen aus ihrer Panflöte beim Sonnenaufgang auf eine morgendliche Schafweide entführte. Oder bei „Euphoria“, wo die Posaunen und Trompeten mit ihrem fein abgestimmten Spiel ein Hochgefühl der Lebensfreude und des Wohlbefindens verbreiteten.
„The Legend of Maracaibo“ wurde von dem, mit sechs hochmotivierten, zackigagilen Musikern besetzten Schlagwerk stürmisch eröffnet, während die edle Klarinette mit der fröhlich zwitschernden Flöte Zwiesprache hielt und das Saxophon mahnend dazwischen grätschte. Beim dramatischen Finale verschmolzen die tobenden Posaunen mit dem schmetternden Schlagwerk fast zu einer fast naturgegebenen Einheit.
Beim allseits bekannten „Orpheus in der Unterwelt“ gelang es dem Dirigenten geradezu meisterhaft, die zaghaft zarten Töne der Flöte in edlen Kontrast zur erhebenden Bassklarinette zu setzen: Während die behäbig, aber manchmal auch sehr flotte Tuba im Wechsel mit der grazilen Oboe das Zepter übernahm und die Posaune wie ein Maschinengewehr losfeuert.
Beim „Ross Roy“ wetteiferte die drohende Trompete mit der schmetternden Posaune und dem grazilen Horn. „Lord Tullamore“ wurde durch einen fulminanten Start des Schlagwerks eröffnet, während die übermütige Oboe mit der taufrischen Trompete und dem grazilen Horn in einem wechselvollen Ritt über das irische Weideland galoppierte. Bei den „Toto – Greatest Hits“ formierte Mayer das erlesene Blasorchester zu einer fetzigen Rockband, wo die in rasendem Tempo schmetternden Posaunen sich einen grandiosen Wettstreit mit dem temperamentvollen Schlagwerk lieferten. Nachdem schließlich auch noch die „Jubelklänge“ höchst gefühlvoll interpretiert wurden, gab es regelrechte Beilfallstürme vom dankbaren Publikum.
(Text: fk)
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